Bokashi
Organische Abfallfermentierung schließt den Kreislauf
Bokashi ist ein japanischer Begriff und steht für fermentiertes Material. Japanisch deshalb, weil es um einen Herstellungsprozess mit Effektiven Mikroorganismen geht, die von dem Japaner Teruo Higa definiert wurden. Durch die Fermentation mit effektiven Mikroorganismen können viele organische Substanzen erheblich aufgewertet und nützlich bzw. nützlicher gemacht werden. In der Lebensmittelherstellung bedeutet das, dass viele Lebensmittel fermentiert oft wertvoller für unseren Organismus sind als im Rohzustand.
Bei organischen Abfällen eröffnet sich durch die Bokashi-Zubereitung ein wunderbarer Kreislauf: Statt in der Biotonne zu landen, werden Küchenabfälle, Rasenschnitt und andere Gartenabfälle fermentiert und als wertvoller natürlicher Dünger dem Boden wieder zugeführt.
Wie Bokashi wirkt
Bokashi unterdrückt Fäulnis, es fördert die mikrobielle Aktivität im Boden und verbessert den physikalischen, chemischen und biologischen Zustand des Bodens. Eine Reihe von überzeugenden Vorteilen spricht für Bokashi:
- Bodengesundheit und -fruchtbarkeit werden gefördert.
- Der Humusaufbau (Bildung des Ton-Humus-Komplexes) wird gesteigert.
- Das Bodenleben wird aktiviert: Viele Regenwürmer besiedeln den Boden.
- Wasser- und Nährstoffspeichervermögen des Bodens werden erhöht.
- Durch eine raschere Bodenerwärmung im Frühjahr setzt der Vegetationsbeginn früher ein (EM-Böden sind 3– 4 °C wärmer).
- Das Wurzelwachstum wird angeregt.
- Die Widerstandskraft der Pflanzen wird erhöht.
- Früchte werden gleichmäßiger reif.
- Ertrag und Qualität der Ernte werden gesteigert.
- Pflanzen und Früchte enthalten mehr Antioxidantien und bioaktive Substanzen wie Vitamine, Spurenelemente etc.
- Die Lagerfähigkeit der Ernte wird verbessert.
Anwendungsempfehlungen
„Bokashiert“ werden können sämtliche biogenen Abfälle wie z.B. Getreidekleie, Dinkelspelzen, gehäckseltes Stroh, Küchen- und Gartenabfälle (ohne Fleisch, um keine Tiere anzulocken), gehäckselte Holzabfälle, Gras- und Strauchschnitt, Laub sowie Kuh-, Schweine-, Schaf-, Ziegen-, Geflügel- und Pferdedung und viele andere organische Materialien werden. Biogene Abfälle von „sauren“ Bäumen und Sträuchern (wie Nadelhölzern, Rhododendren, Thujen) sollten getrennt bokashiert werden.
Herstellung von Bokashi im Haushalt
Aus Küchenabfällen wird mit Hilfe Effektiver Mikroorganismen durch Fermentation ein hochwertiger biologischer Dünger (Bokashi) für Blumen, Gemüse, Sträucher und Bäume gewonnen.
Notwendiges Zubehör:
- EM-Aktiv (EMa)
- Sprühflasche
- Bokashi-Haushaltseimer (Der Bokashi-Haushaltseimer dient zur Fermentierung und Geruchsbindung von Küchenabfällen unter Verwendung von Bio-Bokashi getrocknet.)
- Bio-Bokashi getrocknet oder Keramikpulver
So wird’s gemacht:
- Eine Handvoll Bokashi getrocknet auf den Einsatz des Bokashi-Haushaltseimers streuen (optional).
- Küchenabfälle zerkleinern und gut mit EMa einsprühen. Entweder mit einer Handvoll (20 – 30 g) Bokashi getrocknet vermischen und in den Haushaltseimer geben, oder mit ca. 1 EL voll Keramikpulver nach dem Einfüllen überpudern.
- Mit Sandsack oder angepasstem Innendeckel festdrücken, um eine anaerobe (luftlose) Fermentation zu gewährleisten.
- Sandsack oder Innendeckel (beschwert) im Eimer belassen.
- Mit Deckel luftdicht verschließen.
- Der Sickersaft, der sich während der Fermentationszeit bildet, ist ein hochwertiger Flüssigdünger, der rasch verbraucht werden soll. Einige EM-Keramik graue Pipes unter dem Einsatz erhöhen die Haltbarkeit. Alle paar Tage kann dieser hochwertige Blumendünger verdünnt mit Wasser (1:100 – 1:1000) zum Blumengießen verwendet werden.
- Sobald der Eimer voll ist, 4-8 Wochen lang stehen lassen, um den Inhalt fertig zu fermentieren. Ein weißes Pilzgeflecht an der Oberfläche weist auf einen erfolgreichen Fermentationsprozess hin. Das selbst gemachte Bokashi ist fertig!
Herstellung von Bokashi (EM-Kompost) im Garten
Bokashi ist das Endprodukt der Kompostierung bzw. Fermentation von verschiedenen biogenen Abfällen mit Hilfe von Effektiven Mikroorganismen. Bokashi reift anaerob (= ohne Sauerstoff), das heißt, es darf nicht belüftet werden. Das bringt drei wesentliche Vorteile mit sich:
- Die Anwendung von Effektiven Mikroorganismen im Kompost eliminiert Fäulnis im Komposthaufen. Schlechte Gerüche und giftige Stoffwechselprodukte werden dadurch vollkommen zurückgedrängt, Vitamine und bioaktive Substanzen entstehen.
- Der Entfall des häufigen Wendens während der Kompostierung bedeutet eine wesentliche Arbeitsersparnis. Der Komposthaufen fermentiert anaerob.
- Die Nährstoffe, vor allem Stickstoff, bleiben im Bokashi enthalten und entweichen nicht als Treibhausgase in die Atmosphäre. Der Stickstoff bleibt hauptsächlich organisch gebunden und kann dadurch weniger leicht ins Grundwasser ausgewaschen werden.
Der Unterschied zwischen Bokashi und herkömmlichem Kompost:
Bokashi | fermentiert | anaerob |
Kompost | vererdet | aerob |
Reift bei niedrigeren Temperaturen. | Durch hohe Temperaturentwicklung oxidieren die organischen Substanzen. |
Wenden nur notwendig, wenn nachträglich Material zugefügt wird, im Bokashi-Eimer gar nicht. | Daher ist oftmaliges Wenden nötig, wodurch ein Großteil der wertvollen Stoffe in die Atmosphäre entweichen. |
Nach 6 – 8 Wochen fertig. | Der Kompostiervorgang dauert viel länger, oft Jahre. |
Die Keimfähigkeit vieler Samen wird durch die Fermentation unterbunden. | Die Keimfähigkeit vieler Samen bleibt erhalten. |
Weniger Geruchsentwicklung, vor allem wenn Pflanzenkohle hinzugefügt wird. | Durch den Wendevorgang kommt es aufgrund des Austritts von Ammoniak zu zusätzlicher Geruchsentwicklung. |
Da Bokashi (EM-Kompost) auf dem Fermentationsprinzip basiert, muss bei kleinen Kompostmieten auf eine luftdichte Abdeckung geachtet werden. Mit einer hellen Kompostierfolie (Temperaturentwicklung) erreicht man eine anaerobe Fermentation des gesamten Materials.
Rezeptur 1
Pro m³ möglichst klein gehäckseltem organischem Material:
- 1 l EM-Aktiv (EMa)
- 1 l Zuckerrohrmelasse oder 350 ml Gerstenmalzsirup
Bei sehr energiereichem Material: Melasse reduzieren bzw. weglassen
(z.B. nicht notwendig bei nur biogenen Abfällen; jedoch einzusetzen bei reinem Strauch- und Grünschnitt) - 4 kg Urgesteinsmehl
8 l Wasser (kein gechlortes Leitungswasser)
Bei sehr feuchtem organischem Material: Wasser reduzieren bzw. weglassen.
Rezeptur 2
- 1/3 fertiges Bokashi
- 2/3 frisches organisches Material
Kompostmiete anlegen und mit heller Folie sehr gut abdecken, um anaerobe Verhältnisse zu schaffen. Abhängig von der Außentemperatur in ca. 6 – 8 Wochen fertig. Gut fermentiertes Bokashi hat einen süß-säuerlichen Geruch und einen pH-Wert von ca. 4. Daher muss fertiges Bokashi etwa 2 Wochen im Boden vererden, bevor neu gesät oder gepflanzt werden kann.
Ausbringen von Bokashi
Das angenehm säuerlich riechende Bokashi in die Erde eingraben, so dass es komplett unter der Erde verschwindet. Aufgrund des sauren pH-Wertes von frischem Bokashi frühestens 2 Wochen nach Ausbringen des Bokashi in die Erde pflanzen oder säen!
Oder: Bokashi mind. 30–40 cm von den Pflanzen entfernt eingraben. Gut mit Erde abdecken.
Oder: Vorratslager mit gebrauchsfertiger, abgelagerter Erde anlegen, indem man Bokashi mit Erde vermischt und in Mieten lagert. In diesen Mieten vererdet EM-Bokashi aus Küchenabfällen sehr schnell.
Freuen Sie sich über Blumenpracht und reiche Erträge mit diesem biologischen, hochwertigen, sinnvollen und quasi kostenlosen Dünger!